
Schuleinweihung in Myanmar
Liebe Mitglieder des „Ambassador Förderkreis Kinder Myanmar e.V.“,
wie bereits angekündigt, haben Ulrich Schulz, meine Frau und ich die von unserem Förderkreis gestiftete Schule am 21.10.17 in Ku Wua bei Bagan eingeweiht. Es war ein überwältigendes Ereignis mit hoher Emotionalität, welches von einem Fernsehteam dokumentiert und am nächsten Tag gesendet wurde. In festlich geschmückten Ochsenkarren wurden wir von Bagan in das Schulzentrum gefahren und von einem Spalier von über tausend begeisterten Bewohnern mit lauter Musik und Tänzen begrüßt und mit Blumen bekränzt. Die Schule wurde mit dem von uns mitgebrachten Erinnerungsschild mit dem Text in burmesischer und deutscher Sprache (siehe Abbildung) versehen und beklatscht. Es folgten Ansprachen in einem Festzelt von etwa 80 x 20 m Größe, welches voll besetzt war von den Bewohnern in feierlicher Tracht und Kleidung aus nah und fern. Nach Dankesworten von Vertretern der Regierung, dem Bürgermeister und dem Schuldirektor wurden Ulrich Schulz und ich auch um einige Worte gebeten, die simultan ins Burmesische übersetzt wurden, in denen wir besonders den Zukunftsauftrag höherer Bildung und damit Demokratie und Wohlstand betonten, was mit viel Applaus bedacht wurde.
Die Schule wurde in einer von der Universität Mandalay entwickelten neuartigen erdbebensicheren Stahl-Backstein-Konstruktion mit Diagonalverstrebungen, die in den bereits vorhandenen Primary- und Secondary-Schools noch nicht zur Anwendung kommen konnte, erbaut. Die vier großzügigen Klassenräume mit großer Wandtafel und solider Teak-Bestuhlung, der häufigsten Holzart im Lande, erlauben die Unterrichtung von bis zu 160 Oberschülern aus der gesamten Umgebung. Hinter dem Schulgebäude wurden 4 Toiletten eingerichtet.
Nach großzügiger Bewirtung im Direktorenhaus und parallel dazu verlaufendem Abbau des Festzeltes durch Arbeiter, das Lehrerkollegium und vielen fröhlichen Schülern wurde der Festakt nach vier Stunden beendet. Folgekosten durch das Personal und das Unterrichtsmaterial etc. entstehen uns nicht, weil diese laut Vertrag von der Regierung übernommen werden.
Wir konnten inzwischen vier neue begabte und arme Schüler durch Beratung und Vermittlung der Lehrer hinzugewinnen, die zukünftig auch von uns gefördert werden sollen, so dass zurzeit 15 Schüler und 2 Studenten in unserem Förderprogramm sind, worüber Ulrich Schulz nach seiner Rückkehr im Dezember noch detailliert berichten wird.
Wir alle, die Freunde und Förderer des Myanmarprojektes, können uns freuen über diesen gelungenen Akt der Völkerverständigung und Freundschaft.
Dr. Kei Müller-Jensen
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Ansprache zur Schuleinweihung am 21. Oktober 2017
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Schuldirektor, sehr geehrte Lehrer, liebe Schüler, liebe Bewohner von Ku Wua,
als Präsident des „Ambassador Förderkreis Kinder Myanmar“ möchte ich ein paar Worte sagen zu unserem Schulprojekt, welches erfreulicherweise jetzt fertig gestellt wurde und heute von uns eingeweiht werden kann. Es war eine günstige Fügung, dass in Ku Wua ein Schulzentrum geplant war, in dem eigentlich nur noch die high school fehlte. Es freut mich, dass wir hier helfen konnten mit der nötigen finanziellen Unterstützung. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders Min Min mit seiner Frau Sein Sein und Ko Thet lobend hervorheben, weil sie durch persönlichen Einsatz dabei geholfen haben. Unsere Verbindung nach Bagan und Ku Wua besteht ja schon bald 10 Jahre, weil Ulrich Schulz, den Ihr ja alle gut kennt, in jedem Herbst nach Myanmar gekommen ist, um mit den Eltern und den Schülern in Bagan und Ku Wua zu sprechen und den Kontakt zu pflegen. Ohne sein Engagement wäre diese Förderung nie zustande gekommen, weil ja Deutschland und Myanmar sehr weit voneinander entfernt sind. Es sind etwa 10 000 km Luftlinie oder anders ausgedrückt 14 Stunden Flugzeit. Dank Email und Telefon lässt sich diese riesige Entfernung leichter überwinden, aber der persönliche Kontakt und das persönliche Gespräch sind wichtiger und unentbehrlich, wie wir es ja gerade bei dieser festlichen Zusammenkunft erleben.
Ich wünsche mir gemeinsam mit unseren deutschen Freunden, dass die neue Schule erfolgreich sein wird und viele begabte Schüler und Studenten hervorbringen wird, die für ihr Land Gutes tun können. Nur durch Bildung und Wissen wird Myanmar weiter vorankommen. Das stärkt die Demokratie und den Wohlstand dieses wunderbaren Landes. Ihr könnt stolz sein auf die große Tradition und die gute Erhaltung der Pagoden und Tempel, wie sie in der Welt wirklich einmalig sind in ihrer Vielfalt und Ausdehnung.
Das stärkt natürlich auch die Touristik und den Kontakt zu allen Ländern der Erde. Es würde unseren Förderkreis sehr freuen, wenn wir mit dieser Schule einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten. Eine große Sache besteht immer aus vielen kleineren Bestandteilen. Und heute haben wir durch die 3. Schule in Ku Wua einen wichtigen Baustein hinzufügen können. In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg und viel Glück.
Dr. Kei Müller-Jensen